Über "Wir alle sind Sternenstaub":
"In Deutschland ist Stefan Klein möglicherweise der einzige Wissenschaftsautor, der es mit den großen angelsächsischen Vorbildern aufnehmen kann.
Der Titel seines neuen Buchs, "Wir alle sind Sternenstaub", ist wohl eine Reverenz an seinen großen Vorläufer, den Wissenschaftspopularisator Hoimar von Ditfurth, dessen erstes großes Werk "Kinder des Weltalls" hieß. Und tatsächlich ist jedes Atom unseres Körpers irgendwann im Zentrum eines Sterns entstanden, wie der britische Hofastronom Martin Rees im Gespräch mit Klein erläutert, um dann hinzuzufügen: "Wenn Sie weniger romantisch veranlagt sind, können Sie die Menschen auch als stellaren Atommüll bezeichnen."
Im Auftrag des "Zeit-Magazins" führte Klein in aller Welt Gespräche mit einigen der führenden Wissenschaftler der Welt - übrigens nicht nur mit Naturwissenschaftlern wie Martin Rees oder der rumäniendeutschen Neurobiologin Hannah Monyer, sondern auch mit dem Schweizer Ökonomen Ernst Feher oder dem spekulativen Zivilisationstheoretiker Jared Diamond in Los Angeles. Er sprach mit ihnen nicht nur über die Resultate ihrer Forschung, sondern - buchstäblich - über Gott und die Welt. So antwortet der bekennende Anglikaner und Kirchgänger Rees auf die Frage, ob er an das glaube, was in der Kirche gepredigt wird: "Nein. Ich weiß doch, dass wir nicht einmal das Wasserstoffatom verstehen - wie könnte ich da an Dogmen glauben? Ich bin ein praktizierender, aber kein gläubiger Christ." Kleins Buch enthält viele solcher erhellender Momente - es ist das reinste Lesevergnügen und eine Verführung zum naturwissenschaftlichen Denken."
Alan Posener, Die Welt